Archiv: Ausstellungen

Motivauswahl Blick Veschiebung (v.l.n.r.) Tobias Zielony, Alexander Janetzko, Ludwig Rauch

Ausstellungen im ZKR Schloss Biesdorf

Blick Verschiebung (21. Oktober 2017 – 08. April 2018)

Fotografisch-Filmische Erkundungen Ostdeutschlands von der DDR über die Wende-Zeit bis in die Gegenwart

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus & Frankfurt (Oder)

Über die Ausstellung
Die Gruppenausstellung Blick Verschiebung legt den Fokus auf vergehende Landschaften und urbane Strukturen in Ostdeutschland von der DDR über die Wendezeit bis in die Gegenwart. Von den 22 ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern, darunter Arno Fischer, Seiichi Furuya, Stephanie Steinkopf, Clemens von Wedemeyer und Tobias Zielony, sind vorwiegend Fotografien und Videoarbeiten zu sehen. Ihre Werke setzen verlassene Architekturen und transformierte Städte ins Bild, erzählen Geschichten von Anwohnenden oder studieren die Entwicklung ländlicher Umgebungen.
Politische, wirtschaftliche und soziale Bedingungen schreiben sich sichtbar in alltägliche Lebensräume ein, welche wiederum nachhaltig gesellschaftliches Handeln prägen. Die Werke in der Ausstellung Blick Verschiebung vermitteln eindrücklich die identitätsstiftende Bedeutung öffentlicher Räume und machen den allmählichen Wandel der neuen Bundesländer im Zuge der Vereinigung von Ost- und Westdeutschland erfahrbar.
Blick Verschiebung versammelt subjektive Langzeitstudien, persönliche Zeitzeugnisse und fotografische Momentaufnahmen, die bevorstehende Veränderungen erahnen lassen oder bereits Spuren des gesellschaftspolitischen Umbruchs in sich tragen.

Künstlerpositionen
Laurenz Berges, Katja Eydel, Arno Fischer, Seiichi Furuya, Sven Gatter, Andreas Gefeller, Pierre-Jean Giloux, Göran Gnaudschun, Anne Heinlein, Alexander Janetzko, Monika Lawrenz, Manfred Paul, Merit Pietzker, Ludwig Rauch, Jürgen Rehrmann, Joachim Richau, Stephanie Steinkopf, Ingeborg Ullrich, Clemens von Wedemeyer, Thomas Wolf, Ulrich Wüst, Tobias Zielony

Architekturskulptur von raumlaborberlin


Zwischen Räumen (28. April – 08. Oktober 2017)

Künstlerische Perspektiven auf Stadt, Architektur und öffentlichen Raum

Links: Gordon Matta-Clark, Bronx Floors, Threshole 1972-1973 Courtesy: the Estate of Gordon Matta-Clark & Galerie Thomas Schulte; rechts: Sibylle Bergemann, Berlin, 1980, Fotografie, Kunstarchiv Beeskow
Links: Gordon Matta-Clark, Bronx Floors, Threshole 1972-1973 Courtesy: the Estate of Gordon Matta-Clark & Galerie Thomas Schulte; rechts: Sibylle Bergemann, Berlin, 1980, Fotografie, Kunstarchiv Beeskow

Wie formen politische und wirtschaftliche Interessen den urbanen Raum? Welche Grenzen und Machtgefüge sind ihm eingeschrieben? Und mit welchen künstlerischen Mitteln können sie sichtbar gemacht oder überwunden werden?

In Zwischen Räumen beleuchten 15 KünstlerInnen Fragen des urbanen Lebens und dessen Widersprüche. Die Ausstellung setzt Werke von Gordon Matta-Clark und Sichten auf den Stadtraum Ost-Berlins in einen Dialog mit aktuellen Positionen.  Vom New York der 1970er Jahre, über Ost-Berlin in den 1980ern bis hin zum globalen Dorf der Gegenwart vereint die Schau unterschiedliche Bezugsräume – und bewegt sich damit selbst „Zwischen Räumen“. Die gezeigten KünstlerInnen eignen sich ungenutzte Räume an und verleihen unscheinbaren Zwischenräumen immer wieder neue Formen.

Ein historischer Ausgangspunkt ist das wegweisende Werk von Gordon Matta-Clark. Bereits in den 1970er Jahren zerschnitt der New Yorker Künstler Häuser, um ihr Innerstes freizulegen oder schuf soziale Räume in städtischen Brachen. Wie kaum ein anderer revolutionierte Gordon Matta-Clark die Kunstpraxis im öffentlichen Raum – und ist bis heute Impulsgeber für zeitgenössische KünstlerInnen.

Die Ausstellung zeigt aktuelle Positionen, die Bedingungen von Raumbegrenzung und –produktion hinterfragen, dekonstruieren und überwinden. So überlagern sich reale und virtuelle Raumgefüge, werden Versatzstücke zu Installationen und Leerstellen zu Skulpturen. Zeitgenössische Arbeiten treffen auf Filme und Fotografien von Matta-Clark, die ihrerseits aus einer Zeit des Umbruchs hervorgegangen sind. Aus dem Kunstarchiv Beeskow werden sechs Künstlerinnen aus der DDR präsentiert, die sich intensiv mit der Stadtlandschaft Ost-Berlins auseinandersetzten. In Bildern, Grafiken und Fotografien thematisieren sie den urbanen Raum jenseits politischer Vereinnahmung und halten die besondere Atmosphäre der geteilten Stadt fest. Wie aktuell viele ihrer Themen noch heute sind, zeigt nicht zuletzt der Dialog mit zeitgenössischen Berliner Positionen. Mit seiner zweiten Ausstellung Zwischen Räumen eröffnet das ZKR ein Spannungsfeld, in dem historische Positionen und internationale Zeitgenossen einen öffentlichen Raum vermessen, der aktuell umkämpfter ist, als je zuvor.

Künstlerpositionen
Annemirl Bauer (DEU), Sibylle Bergemann (DEU), Simon Faithfull (UK), Antje Fretwurst-Colberg (DEU), Brigitte Fugmann (DEU), raumlaborberlin (DEU), Gordon Matta-Clark (US), Isa Melsheimer (DEU), Sabine Peuckert (DEU), Andrea Pichl (DEU), Marjetica Potrč (SVN), KUNSTrePUBLIK (DEU), Tomás Saraceno (ARG), Diana Sirianni (ITA), Ursula Strozynski (DEU)

Die Ausstellung Zwischen Räumen wurde von Katja Aßmann (ZKR), Nina Mende (ZKR), Angelika Weißbach (Kunstarchiv Beeskow) sowie den externen Kuratoren Christian Hiller und José Delano kuratiert.

Besonderer Dank an Jane Crawford und Thomas Schulte
Für die kuratorische Beratung Dank an Pedro Donoso


Auftrag Landschaft  (10. September 2016 - 17. April 2017)

In der Auftaktausstellung des ZKR begegnet Auftragskunst der DDR künstlerischen Positionen zu Landschaftsgestaltung und Umweltschutz

links: Janet Laurence: „Waiting - A Medicinal Garden for Ailing Plants“ (Foto: Frank Sperling) rechts: Archivschränke zeigen Grafikmappen des Kunstarchivs Beeskow (Foto: Frank Sperling)
links: Janet Laurence: „Waiting - A Medicinal Garden for Ailing Plants“ (Foto: Frank Sperling) rechts: Archivschränke zeigen Grafikmappen des Kunstarchivs Beeskow (Foto: Frank Sperling)

Unsere Vorstellungen von Landschaft sind immer auch Abbild unserer Kulturgeschichte: Je nach Betrachter variiert das idealtypische Bild von der verwilderten Brache, über den englischen Landschaftspark, bis hin zu urbanen Freiräumen des 21. Jahrhunderts. So sind es von Menschenhand geschaffene Landschaften, beeinflusst durch die jeweils aktuellen Moden der Zeit, die unser Bild von Landschaft prägen. Und oft sind es Künstler und Künstlerinnen, die diese Bilder im kollektiven Gedächtnis verankern, indem sie Landschaften in Zeichnungen, Grafiken, Drucken, Gemälden, Fotografie, Film oder sogar mittels Sound festhalten - mal realistisch abbildend, mal künstlerisch kommentierend und dann wieder visionär in die Zukunft gedacht.

Auftrag Landschaft ist die erste Ausstellung am ZKR – Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum Schloss Biesdorf. Sie zeigt neun Positionen von zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen der Internationalen Gartenausstellung Berlin 2017 Seite an Seite mit über zwanzig Künstlern, die sich mit dem Thema Landschaft in der ehemaligen DDR auseinandergesetzt haben. Die präsentierten Positionen sind ebenso vielfältig, wie die Landschaft, die betrachtet wird. Bereits der Titel Auftrag Landschaft spielt sowohl auf den Begriff der Auftragskunst und die Landschaft als künstlerisches Sujet an, als auch auf gesellschaftliche Verantwortung, Umweltschutz und soziale Funktionen der Landschaftsgestaltung. Die Verbindung von Kunst in der DDR mit zeitgenössischen Positionen eröffnet dabei teils ungeahnte Bezüge. Einerseits veranschaulicht sie, wie sich gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen in künstlerisches Schaffen einschreiben, anderseits werden immerwährende Themen über die Jahrzehnte hinweg beleuchtet. So überführt Auftrag Landschaft die bereits im Titel angelegten Assoziationen in ein räumliches Erlebnis, das seine Besucher und Besucherinnen mal subtil poetisch, mitunter humorvoll, aber auch mit politischer Ernsthaftigkeit empfängt.

Die Ausstellung wurde von Katja Aßmann in Zusammenarbeit mit Angelika Weißbach und Jeannette Brabenetz  kuratiert und in Kooperation mit dem Kunstarchiv Beeskow  realisiert.

Künstlerpositionen
atelier le balto (DE/FR) | Kurt Buchwald (DE) | Günther Brendel (DE) | Manfred Butzmann (DE) Wolfgang Domröse (DE) | Erik Göngrich (DE) | Jeanne van Heeswijk (NL) | Jeppe Hein (DE/DK)
Joseph W. Huber (DE) | Köbberling/Kaltwasser (DE) | Janet Laurence (AU) | Seraphina Lenz (DE)
Charlotte E. Pauly (DE) | Nuria Quevedo (DE/ES) | Michael Sailstorfer (DE) | Ralf-Rainer Wasse (DE)
Olaf Wegewitz (DE) | ZimmerFrei (BE/IT)

Sowie die Grafikmappen
Kamern, 1969/70 mit Arbeiten von Sigrid Artes, Klaus Drechsler, Dietrich Fröhner, Willy Günther, Walter Lauche, Klaus Magnus, Gerhard Schwarz, Elfriede Seibt, Lothar Sell, Erika Stürmer-Alex, Aini Teufel, Christine Wahl, Matthias Wegehaupt
Landschaften – 8 Grafiken zu Gedichten von Johannes R. Becher, 1981
mit Arbeiten von Otto Möhwald, Uwe Pfeifer
Natur und Umwelt, 1982 mit Arbeiten von Meinhard Bärmich, Rudolf Sittner
Stadt Landschaft Berlin, 1987 mit Arbeiten von Joachim Bayer, Martin Colden, Olaf Nehmzow, Hanns Schimansky, Margot Sperling